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Magic London - Magister Ludi - 21.06.2023 Wizards, mere Mortals and lots of Fae
Dies ist der Anfang des Jahres 2019. Wir leben in London, einer bekanntermaßen modernen Großstadt, einer multikulturellen Metropole, voll von Menschen aus allen Ländern der Welt. Und, was weniger bekannt ist, voll von Leuten, die oft beinahe so aussehen wie diese Menschen, aber keine sind. Der Penner unter der Brücke? Kaum jemand weiß, dass er ein Troll ist, einer dieser grobschlächtigen Kerle, die schon immer gerne unter Brücken gelebt haben. Seinen Gestank nimmt man wohl wahr, aber wie riesig er wirklich ist, sieht kaum jemand. Die kleinen, quirligen Kerle, die da im Pub am Tresen sitzen und Mühe haben, ihre Barhocker zu erklimmen? Kobolde, Goblins, aber keine Menschen. Ihre übergroßen Nasen und Ohren nimmt niemand wahr, höchstens mal aus dem Augenwinkel, aber wenn man dann erschrocken genauer hinsieht, ist da nichts, abgesehen davon, dass diese Jungs nicht gerade Adonisse sind. Der langhaarige junge Mann mit Flecktarnhose, schwarzer Lederjacke und einem knallpinken Hoodie darunter? Den dicken, gelben Wollschal um den schlanken Hals geschlungen, weil der Februar in London kalt und nass ist? Tänzelnd, tanzend, in großen Zickzacksprüngen hüpfend? Nein, kein Mensch, sondern ein Elf, aber die spitzen Ohren, die er tatsächlich hat, erkennen nur wenige. Das junge Mädchen, sicher nicht älter als 20, das viel zu schön ist, um wahr zu sein, und das immer erst nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür geht? Nein, keine Schichtarbeiterin, sondern eine Vampirin, schon über 300 Jahre alt. Ihre Zähne zeigt sie nur, wenn sie sich nährt, und hinterher kann man sich nicht einmal daran erinnern. Der Mann Anfang 40, immer absolut korrekt gekleidet im teuren Maßanzug samt Weste, frisch gebügeltem Hemd und Krawatte, Maßschuhe an den Füßen, oft einen eleganten Hut auf dem Kopf und immer einen schwarzen Spazierstock mit silbernem Griff in der Hand, der in einem riesigen alten Haus in der Nähe des British Museums wohnt und mit einem über 50 Jahre alten Jaguar durch die Straßen fährt – ein reicher, spleeniger Lord? Nein, sondern ein alter Zauberer, so ungefähr 120 Jahre alt und dafür noch erstaunlich frisch. Diese moderne Stadt mit ihren alten Gebäuden, ihrer langen Geschichte und den immer noch gelebten Traditionen steckt voller Magie, aber nur, wer Magie kennt, kann sie auch sehen. Die meisten können es nicht. Die Buchreihe „Die Flüsse von London“ dient uns als grobe Grundlage für unser RPG, wurde aber von einigen aus unserer Sicht unnötigen Einschränkungen befreit und erweitert, um für jeden spielbar zu sein. Wir haben Figuren aus den Büchern übernommen, die uns gefielen, aber vor allem wollen wir einer bunt gemischten Welt aus Menschen und Nichtmenschen eine Plattform bieten, um hier zusammen eine Geschichte zu schreiben. Ein paar Dinge sind schon passiert. Vor allem wird London gerade ein wenig in Unruhe versetzt, weil Jack the Ripper wieder da ist. Bis auf wenige Leute weiß niemand, dass es der echte Ripper ist, die normalen Londoner halten ihn für einen normalen Serienmörder (soweit Serienmörder normal sein können), der sich von den Morden des Rippers inspirieren lässt. Die Ermittlungen leitet DCI Thomas Nightingale, Polizist und Zauberer, der gerade den Eindruck hat, diesem Killer immer um mindestens zwei Schritte hinterher zu stolpern. Er braucht gerade wirklich jegliche Hilfe, die er bekommen kann. Außerdem wurde durch einen dummen Zufall eine Mumie im British Museum wiederbelebt. Imhotep heißt der Mann, er war seinerzeit eigentlich zum Schutze seines Pharaos abgestellt worden, aber nun ruht der Pharao nach wie vor in Frieden, während sein Leibwächter in recht ansehnlicher, durch seine Magie wiederhergestellter menschlicher Gestalt durch London irrt und versucht, gewisse Dinge zu begreifen. U-Bahnen zum Beispiel, Handys, Fast Food, Autos, das wären jetzt nur die ersten Dinge, mit denen er konfrontiert wurde. Außerdem ist es viel zu kalt, findet er, und extrem nass. Und wo ist sein Nil geblieben? Ein junger sogenannter Flussgott hat vor kurzem seinen Provinzfluss verlassen und lebt nun in einer WG in London, arbeitet als Praktikant bei einer dubiosen Zeitung – warum? Und – ganz nebenbei - wie viel von den ganzen Vorgängen ahnt die junge Reporterin, der dieser Fluss als Praktikant zugeteilt wurde? Auf alle Fälle hat wohl sein Vater ihn geschickt, der kein anderer ist als Vater Themse. Warum er ihn geschickt hat? Vielleicht wegen dieser Vorfälle, von denen überall erzählt wird, nämlich wegen der vielen Fae, die hier verschwinden. Hallo? Wer lässt denn wohl Fae verschwinden? Wer sowas macht, vergreift sich vielleicht auch an Flüssen, und damit wird es für Vater Themse zur Chefsache. Auf seine Familie achtet er nämlich sehr. Ja, und zusätzlich zu Vater Themse gibt es ja auch noch Mama Themse. Während Vater Themse mit seinen Söhnen den Oberlauf des Flusses kontrolliert, ist Mama Themse mit ihren Töchtern für den Londoner Bereich und den Unterlauf bis zur Mündung zuständig. Um die Sache zu verkomplizieren, sind beide Parteien verfeindet, dabei bräuchte man gerade jetzt eine gemeinsame Front gegen die Bedrohungen, die schon da sind und die, die mit Sicherheit noch kommen werden. Diese Flussgötter – sind sie wirklich Götter? Vermutlich ist der Begriff irreführend, aber da er sich eingebürgert hat, wird er weiterhin genutzt. Genius loci, dieser Begriff trifft es wohl eher. Letztlich aber macht es keinen Unterschied, wie man sie nennt. Wichtig ist, was sie wollen, was sie tun, welche Fähigkeiten sie haben. Und da wird es interessant, denn auch wenn sie in sehr normal wirkenden menschlichen Körpern leben, so sind ihre magischen Fähigkeiten alles andere als normal. Vielleicht ist es besser, man legt sich nicht mit ihnen an. Flussgötter also, Zauberer, Hexen, Voodoopriester, Elfen, Trolle, Goblins, Vampire, Werwölfe, Fuchswandler, Nymphen, Sidhe, Banshees, diese Wesen und viele mehr bevölkern London. Sie arbeiten teilweise in normalen Berufen, leben in normalen Wohnungen, andere leben im Verborgenen und lassen sich nach Möglichkeit nicht blicken. All diese Wesen und magisch begabten Menschen bilden gemeinsam das, was man hier als die Demi-Monde bezeichnet. So gerne man sich dort auch streitet, so fest hält man zusammen, wenn es darum geht, sich gegen die Menschen zu behaupten. Aber das heißt jetzt nicht, dass man Krieg gegen die Menschen führt, eigentlich lässt man sie sogar weitestgehend in Ruhe, solange sie nicht zu sehr nerven. Außerdem gibt es wissende Menschen, die manchmal ganz nett sind, manchmal sogar nützlich, und unwissende Menschen können noch viel nützlicher sein, weil man sie als Fae hervorragend steuern kann (Glamour heißt die Fähigkeit, die man da nutzt), und weil manche Arten, Vampire zum Beispiel, gar nicht ohne Menschen leben könnten. Tierblut ist nämlich auf Dauer eher unbekömmlich. So also sieht es hier aus. Wir spielen schon seit einem Jahr, derzeit nur zu fünft, aber unbeirrt, weil wir schreibwütig und geduldig sind. Manche nennen es auch stur. Wir machen weiter, weil wir Spaß daran haben. Falls noch jemand Spaß an unserer Idee hat, hey, wir haben Platz und viele, viele Muffins. Kommt einfach her. Bringt eure Ideen mit und integriert sie in unsere, damit eine große, sehr bunte und magische Geschichte daraus wird. Wir freuen uns auf euch! |