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Alessian Trading Ltd - Magister Ludi - 21.10.2014



Alessian Trading Ltd
Bis vor einigen Jahren firmierte das Unternehmen, das man jetzt als Alessian Trading Ltd. kennt, unter dem Namen Grieco Ltd. Der damalige Inhaber Salvatore Grieco hatte es von seinem Vater übernommen und führte es nun schon in der vierten Generation, wobei die erste Generation seinerzeit noch mit einem kleinen Handwagen über die Märkte gezogen war. Vor allem Salvatore hatte durch geschicktes Ausmanövrieren und Aufkaufen unliebsamer Konkurrenten erreicht, dass er – ganz ohne Aufsehen zu erregen – in einigen Bereichen zum Marktführer avanciert war. Das Kartellrecht hatte ihn nie interessiert, sondern nur die Frage, wie man es geschickt umgehen konnte.

Der junge Student Vincent, gerade 19 Jahre alt, frisch aus Deutschland eingeflogen, um in London zu studieren, fiel dem damals schon 31jährigen Salvatore direkt bei seiner Ankunft auf. Vincent, geboren in Süditalien als Vincenzo Alessiano, war als kleines Kind mit seinen Eltern nach Münster in Deutschland gekommen, wo diese ein Restaurant eröffneten. Zunächst winzig klein, dann aber wurde es immer größer, weil Vincents Vater wirklich hervorragend kochte. Der Sohn half im Restaurant, wenn er nicht für die Schule lernte, er machte ein gutes Abitur und dann, wie gesagt, stand das Studium in London an. Wie praktisch, dass man dort Verwandte hatte, bei denen der Junge wohnen konnte, denn das Leben in London ist unter normalen Umständen kaum bezahlbar.

Es dauerte nicht lange, und Vincent zog bei Salvatore ein, der ihm neben dem Studium die notwendigen Praxiskenntnisse vermittelte. Tagsüber in seinem Unternehmen, nach Feierabend folgte dann das speziellere Training, das besondere Kenntnisse im Bereich „uneingeschränkte Dominanz“ beinhaltete. In der Beziehung zu Salvatore jedoch war Vincent niemals dominant, sondern Geliebter, Lebensgefährte und stets gehorsamer Sub. Nach Beendigung des Studiums wurde der noch immer sehr junge Vincent zum Geschäftsführer von Grieco Ltd. ernannt.

Vor vier Jahren, Vincent war zu dem Zeitpunkt 31 Jahre alt, zerstörte ein Brand das Bürohaus, in dem die Grieco Ltd. ihre Räumlichkeiten hatte. Das Feuer wütete so verheerend, dass einige der dort aufgefunden Leichname nicht mehr identifiziert werden konnten. Salvatore wurde für tot erklärt, da ein Leichnam direkt neben seinem Schreibtisch gefunden wurde und er nach dem Brand verschwunden war. So, wie sie es vorher schon abgesprochen hatten für den Fall, dass Salvatore sterben würde, änderte Vincent daraufhin den Firmennamen, da er nun als Alleinerbe der Eigentümer war. Gerüchte, Vincent sei für den Brand verantwortlich gewesen, sind seither niemals völlig verstummt. Nachweisen allerdings konnte man ihm nichts. Hier mussten sowohl die Justiz als auch die Ermittler der Versicherungen ergebnislos die Untersuchungen einstellen. Vincent führt das Unternehmen seither alleine, stets freundlich, geduldig, sanft lächelnd, und lässt keine Blicke hinter die Fassade zu. Wenn jemand glaubt, etwas gesehen zu haben, so kann man fast sicher sein, dass es genau das war, was er sehen sollte. Aber versucht wird es immer wieder, und wer weiß, vielleicht schafft es ja jemand, ihn besser kennenzulernen.

Seit einem halben Jahr beschäftigt er einen Verkaufsleiter, einen grünäugigen Iren, mit dem ihn wohl auch mehr als nur das Geschäft verbindet. Was genau es allerdings mit diesem Mann auf sich hat, darüber lässt er nichts verlauten. Anscheinend weiß nicht mal sein Sekretär, um wen es sich dabei wirklich handelt, und der weiß eine ganze Menge.

Alessian beschäftigt nur die besten Ein- und Verkäufer, um seine Luxuswaren einzukaufen und an interessierte Unternehmen zu verkaufen. Seine Kunden sind in allen Branchen zu finden. Delikatessen aus allen Ländern und die besten Weine und Spirituosen verkauft er natürlich an Luxushotels, Restaurants und Clubs, wobei gerade die Weine vorwiegend aus Italien und Frankreich stammen, zum Teil auch aus Deutschland. Dass ihm ein ganzes Geflecht an Unternehmen gehört, weiß kaum jemand, da er wegen der vielen überflüssigen und lästigen Gesetze gezwungen ist, eine erhebliche Anzahl seiner Geschäfte an den zuständigen Behörden vorbei abzuwickeln.


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