06.11.2018, 17:48
Welcome to „Tropical Waters“
Neu eröffnetes Tropenparadies für alle, die es sich leisten können, kurz vor New York City
Wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann, ist das entweder ein großer Glücksfall oder hervorragende Planung. Die Werbung für dieses – nun, nennen wir es einfach mal Freizeitresort – findet sehr diskret statt und verspricht den Kunden, für die Geld keine Rolle spielt, unvergessliche Erlebnisse unter Palmen, sogar im tiefsten Winter, ganz in der Nähe von New York City. Ungefähr 70 Meilen westlich der Großstadt liegt das „Tropical Waters“, ist somit sogar mit dem Auto schnell genug zu erreichen, um dort auch mal für nur einen Tag abzutauchen. Aber natürlich steht für Leute, die eine weitere Anreise haben, auch ein kleiner Flugplatz zur Verfügung. Das Vergnügen hat seinen Preis, aber den zahlt man gerne, wenn man dafür unter sich ist.
Gut, das alles ist also Teil des Angenehmen, aber wo liegt das Nützliche?
Nun, das Nützliche liegt darin, dass die Investoren, die dieses kleine Urlaubsparadies hochgezogen haben, damit ihr schmutziges Mafiageld blütenweiß waschen können. Außerdem bietet das Resort genügend Platz für das organisierte Verbrechen, um sich in einer freundlich gesinnten Umgebung zu treffen und Geschäfte zu machen. Dabei gilt das „Tropical Waters“ als neutraler Boden. Man kann hier nicht nur der italienischen Mafia über den Weg laufen, sondern auch der russischen, ebenso den Triaden oder der Yakuza. Aber man findet hier auch Geschäftsleute, die nichts mit den Bösewichten zu tun haben, ebenso Filmstars oder andere Promis, die mal ein bisschen Luxusluft brauchen, ohne dabei von den Paparazzi verfolgt zu werden, die in New York und auch sonst überall ja eine echte Plage sein können. Ja, und während also die unbedarften Reichen sich hier einfach nur entspannen, bestimmen die Bösewichte in den Konferenzräumen, wie die Kartelle die Städte unter sich aufteilen, welche Politiker aus dem Weg geräumt werden müssen und gegen welche Familien man leider wohl demnächst Krieg führen muss.
Was genau erwartet einen Besucher hier?
Wenn sich das große schmiedeeiserne Tor in der hohen Mauer für den Gast öffnet, nämlich falls er angemeldet ist und sein Ruf einem Besuch nicht im Wege steht, fährt er mit seinem Auto durch einen schön angelegten und sehr gepflegten Park auf ein großes, modern wirkendes Gebäude zu, das zunächst mal keine Rückschlüsse auf seinen Zweck zulässt. Es könnte ein Hotel sein, ein Bürogebäude oder eine Chemiefabrik. Letzteres ist es auf keinen Fall, aber es ist sowohl ein Hotel als auch ein Bürohaus, und vor allem ist es ein riesiges Freizeit- und Badeparadies, von dem man aber ebenfalls von außen nichts erkennen kann.
Während ein Bediensteter das teure Auto des Gastes in der großen Garage parkt, tritt der Gast schon in die Empfangshalle, die von einem großen Tresen dominiert wird. Hinter dem Tresen wird sich immer mindestens ein Mitarbeiter aufhalten, je nachdem, wie viel Andrang gerade herrscht. Falls der Gast geschäftlich hier ist, wird man ihm den Weg zum Konferenzraum weisen. Falls er zum Vergnügen hier ist und länger als einige Stunden bleibt, wird man ihm sein geräumiges Zimmer oder sein Apartment zeigen, bevor er mit dem Fahrstuhl nach unten – und zwar ziemlich weit nach unten - fährt und dort das weitläufige unterirdische Tropenparadies erkundet. Das Plätschern von Wasser, der Gesang tropischer Vögel, Wärme und Sonnenlicht umgeben ihn, während er sich umsieht und vielleicht schon einige Plätze entdeckt, die ihm besonders gut gefallen. Wenn er erst am Abend eintrifft, findet er mondbeschienene Wasserläufe vor, einen Wasserfall, der im Mondlicht glitzert und dazu den Duft tropischer Blüten, die erst nach Einbruch der Dunkelheit ihre Kelche öffnen. Man fühlt sich wirklich wie in der Karibik, es ist eine hervorragend gestaltete Illusion, und sehr schnell vergisst man, dass man durch ein kühles Bürogebäude hereinkam.
Wer sich einfach nur vom Arbeitsalltag entspannen will, kann das hier tun. Im Liegestuhl, im warmen Wasser der kleinen Lagune oder im glitzernden Bachlauf, unter dem Wasserfall, vielleicht auch an einem der kleinen Seen, die diese unterirdische Tropenlandschaft prägen. Man liegt unter Palmen, wird von aufmerksamem Personal mit Cocktails oder auch mit Kaffee oder üppigen Mahlzeiten versorgt, es gibt hier alles, was das Herz begehrt. Wer ohne Begleitung hier ist, kann sich natürlich jederzeit jemanden suchen, der die Rolle des Begleiters übernimmt, falls er noch niemanden dafür gebucht hat. Das ist natürlich nicht im normalen Preis inbegriffen, aber das weiß man ja vorher. Außerdem wäre man ja nicht hier, wenn man es sich nicht leisten könnte. Man kann alleine oder in Begleitung an der Strandbar sitzen oder sich im Wasser vergnügen, oder man spaziert gemächlich weiter, bis man auf eine der kleinen Hütten stößt, in denen besondere Leistungen angeboten werden. Das können Massagen sein, Moorbäder gegen das Zipperlein, aber auch erotische Dienstleistungen jeder Art. Vielleicht will sich ein Gast ja auch so eine Hütte mieten, um mit dem mitgebrachten Begleiter ein paar schöne Stunden zu genießen. Aber das kann er natürlich auch „draußen“ tun, in diesem tropischen Setting, das eigentlich nur ein riesiges unterirdisches Gewächshaus ist und sich nicht nur unter dem Hotel, sondern auch unter dem Parkgelände befindet und damit ausgedehnt genug ist, um „echt“ zu wirken.
Wer hält sich hier auf?
Das organisierte Verbrechen, wie schon erwähnt, hat dieses Resort aufgebaut und nutzt es gewinnbringend. Außerdem findet man hier alle, die sich den Aufenthalt hier leisten können. Hier sind die Reichen als Gäste wirklich ungestört. Aber – man vergisst es ja leicht – hier findet man nicht nur reiche Leute. Vor allem wird das Resort bevölkert von Scharen an Personal, den fleißigen Ameisen, die dafür sorgen, dass alles immer sauber und ordentlich ist, dass es für alle genügend zu essen und zu trinken gibt, dass es den Pflanzen gutgeht und dass die Reichen hier jeden nur erdenklichen Service erhalten. Jeden!
Wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann, ist das entweder ein großer Glücksfall oder hervorragende Planung. Die Werbung für dieses – nun, nennen wir es einfach mal Freizeitresort – findet sehr diskret statt und verspricht den Kunden, für die Geld keine Rolle spielt, unvergessliche Erlebnisse unter Palmen, sogar im tiefsten Winter, ganz in der Nähe von New York City. Ungefähr 70 Meilen westlich der Großstadt liegt das „Tropical Waters“, ist somit sogar mit dem Auto schnell genug zu erreichen, um dort auch mal für nur einen Tag abzutauchen. Aber natürlich steht für Leute, die eine weitere Anreise haben, auch ein kleiner Flugplatz zur Verfügung. Das Vergnügen hat seinen Preis, aber den zahlt man gerne, wenn man dafür unter sich ist.
Gut, das alles ist also Teil des Angenehmen, aber wo liegt das Nützliche?
Nun, das Nützliche liegt darin, dass die Investoren, die dieses kleine Urlaubsparadies hochgezogen haben, damit ihr schmutziges Mafiageld blütenweiß waschen können. Außerdem bietet das Resort genügend Platz für das organisierte Verbrechen, um sich in einer freundlich gesinnten Umgebung zu treffen und Geschäfte zu machen. Dabei gilt das „Tropical Waters“ als neutraler Boden. Man kann hier nicht nur der italienischen Mafia über den Weg laufen, sondern auch der russischen, ebenso den Triaden oder der Yakuza. Aber man findet hier auch Geschäftsleute, die nichts mit den Bösewichten zu tun haben, ebenso Filmstars oder andere Promis, die mal ein bisschen Luxusluft brauchen, ohne dabei von den Paparazzi verfolgt zu werden, die in New York und auch sonst überall ja eine echte Plage sein können. Ja, und während also die unbedarften Reichen sich hier einfach nur entspannen, bestimmen die Bösewichte in den Konferenzräumen, wie die Kartelle die Städte unter sich aufteilen, welche Politiker aus dem Weg geräumt werden müssen und gegen welche Familien man leider wohl demnächst Krieg führen muss.
Was genau erwartet einen Besucher hier?
Wenn sich das große schmiedeeiserne Tor in der hohen Mauer für den Gast öffnet, nämlich falls er angemeldet ist und sein Ruf einem Besuch nicht im Wege steht, fährt er mit seinem Auto durch einen schön angelegten und sehr gepflegten Park auf ein großes, modern wirkendes Gebäude zu, das zunächst mal keine Rückschlüsse auf seinen Zweck zulässt. Es könnte ein Hotel sein, ein Bürogebäude oder eine Chemiefabrik. Letzteres ist es auf keinen Fall, aber es ist sowohl ein Hotel als auch ein Bürohaus, und vor allem ist es ein riesiges Freizeit- und Badeparadies, von dem man aber ebenfalls von außen nichts erkennen kann.
Während ein Bediensteter das teure Auto des Gastes in der großen Garage parkt, tritt der Gast schon in die Empfangshalle, die von einem großen Tresen dominiert wird. Hinter dem Tresen wird sich immer mindestens ein Mitarbeiter aufhalten, je nachdem, wie viel Andrang gerade herrscht. Falls der Gast geschäftlich hier ist, wird man ihm den Weg zum Konferenzraum weisen. Falls er zum Vergnügen hier ist und länger als einige Stunden bleibt, wird man ihm sein geräumiges Zimmer oder sein Apartment zeigen, bevor er mit dem Fahrstuhl nach unten – und zwar ziemlich weit nach unten - fährt und dort das weitläufige unterirdische Tropenparadies erkundet. Das Plätschern von Wasser, der Gesang tropischer Vögel, Wärme und Sonnenlicht umgeben ihn, während er sich umsieht und vielleicht schon einige Plätze entdeckt, die ihm besonders gut gefallen. Wenn er erst am Abend eintrifft, findet er mondbeschienene Wasserläufe vor, einen Wasserfall, der im Mondlicht glitzert und dazu den Duft tropischer Blüten, die erst nach Einbruch der Dunkelheit ihre Kelche öffnen. Man fühlt sich wirklich wie in der Karibik, es ist eine hervorragend gestaltete Illusion, und sehr schnell vergisst man, dass man durch ein kühles Bürogebäude hereinkam.
Wer sich einfach nur vom Arbeitsalltag entspannen will, kann das hier tun. Im Liegestuhl, im warmen Wasser der kleinen Lagune oder im glitzernden Bachlauf, unter dem Wasserfall, vielleicht auch an einem der kleinen Seen, die diese unterirdische Tropenlandschaft prägen. Man liegt unter Palmen, wird von aufmerksamem Personal mit Cocktails oder auch mit Kaffee oder üppigen Mahlzeiten versorgt, es gibt hier alles, was das Herz begehrt. Wer ohne Begleitung hier ist, kann sich natürlich jederzeit jemanden suchen, der die Rolle des Begleiters übernimmt, falls er noch niemanden dafür gebucht hat. Das ist natürlich nicht im normalen Preis inbegriffen, aber das weiß man ja vorher. Außerdem wäre man ja nicht hier, wenn man es sich nicht leisten könnte. Man kann alleine oder in Begleitung an der Strandbar sitzen oder sich im Wasser vergnügen, oder man spaziert gemächlich weiter, bis man auf eine der kleinen Hütten stößt, in denen besondere Leistungen angeboten werden. Das können Massagen sein, Moorbäder gegen das Zipperlein, aber auch erotische Dienstleistungen jeder Art. Vielleicht will sich ein Gast ja auch so eine Hütte mieten, um mit dem mitgebrachten Begleiter ein paar schöne Stunden zu genießen. Aber das kann er natürlich auch „draußen“ tun, in diesem tropischen Setting, das eigentlich nur ein riesiges unterirdisches Gewächshaus ist und sich nicht nur unter dem Hotel, sondern auch unter dem Parkgelände befindet und damit ausgedehnt genug ist, um „echt“ zu wirken.
Wer hält sich hier auf?
Das organisierte Verbrechen, wie schon erwähnt, hat dieses Resort aufgebaut und nutzt es gewinnbringend. Außerdem findet man hier alle, die sich den Aufenthalt hier leisten können. Hier sind die Reichen als Gäste wirklich ungestört. Aber – man vergisst es ja leicht – hier findet man nicht nur reiche Leute. Vor allem wird das Resort bevölkert von Scharen an Personal, den fleißigen Ameisen, die dafür sorgen, dass alles immer sauber und ordentlich ist, dass es für alle genügend zu essen und zu trinken gibt, dass es den Pflanzen gutgeht und dass die Reichen hier jeden nur erdenklichen Service erhalten. Jeden!