Amalia ist die Vorsitzende des English Heritage Trust. Nichts passiert in ihrer Wohltätigkeitsorganisation zur Erhaltung von englischen Kulturgütern, was sie nicht will oder was sie nicht mitbekommt. Man könnte meinen, daß sie ihre Augen überall hat und daß ihr sogar die Raben des Towers Bericht erstatten. Manche erweitern es auf die Ratten der Lüfte und der Katakomben. Wenn diese Leute wüßten, wie recht sie damit haben...

Fangen wir vorne an. Amalia ist eine der ältesten und mächtigsten Hexen Englands. Manche behaupten, sie hätte als junges Mädchen König Artus persönlich getroffen, aber bescheiden winkt sie immer ab. So alt ist sie nun wirklich nicht. Andere behaupten, daß Feenblut durch ihre Adern fließen würde. Angeblich war es ihre Familie, die einen Deal mit einer mächtigen Hochelfe geschlossen hat. Ob es die Wahrheit oder nur eine Geschichte ist, das kann wohl nur Amalia selbst beantworten. Auf der anderen Seite ist sie schon sehr, sehr lange im Amt und ihre Zauber scheinen manchmal einen Hauch von Glamour zu versprühen.
Was man aber sehr wohl über sie weiß, ist, daß sie ist eine clevere Geschäftsfrau ist. Eine, die weiß, wie man eine Organisation leitet und auf welche Dinge es in der heutigen Welt ankommt. Nämlich daß man seine Hände schützend über die echte und wahrhaftige Magie legt, um den Menschen die Illusion zu geben, daß sie nur das sehen, was sie sehen wollen. Niemand glaubt heute mehr an Magie und nach Amalias Verständnis soll das auch für die breite Öffentlichkeit so bleiben. Viele Bauwerke und Ländereien des Trusts funktionieren genau so: Man gibt den Menschen ein Stück lebendige Geschichte voller Magie und Sagen. Schon wird niemand mehr fragen, wieso manche Gebäude an wichtigen Terminen wie zum Beispiel zu den Sonnenwenden nicht geöffnet sind. So hält sie mit ihrem Team zusammen ihre schützende Hand über die Güter der alten Hexen, Magier und auch der Fae. Niemals würde sie zulassen, daß Portale in die Anderswelt von Menschen betreten werden könnten. Fledermäuse oder nistende Eulen wirken wahre Wunder, oder Schilder, die vor Baufälligkeit warnen.

Sie ist befreundet mit vielen Fae, hat Kontakte ins Folly oder, wie manche es nennen würden, das Folly hat Kontakte zu ihr. Ebenso ist Amalie ein gern gesehener Gast am Hof von Mama Themse. Wie gesagt - Magie wohnt ihr inne, sie ist eine Künstlerin und Organisatorin ohne Gleichen. Sie kennt die Geschichte Londons bestens, sie kennt die magischen Hotspots und weiß damit umzugehen. Aber die Zeit arbeitet gegen sie - sie wird nicht jünger und irgendwann in den nächsten Jahrzehnten wird sie eine Nachfolgerin benennen.

Dann hätten wir noch Frank. Wie man ihm unmissverständlich ansieht, gehört er eher in die Richtung 'Mann fürs Grobe'. Für einen Menschen ist er ungewöhnlich groß und breit. Jeder, der seine Augen nicht völlig vor der Welt verschließt und einen Hauch von Magie wahrnimmt, kann deutlich erkennen, daß es sich um einen Troll handelt. Genau gesagt: Um einen Halbtroll. Seine Mutter war menschlich. (Wenn jemand sie fragt, wie die Beziehung zu Franks Vater verlaufen ist, wird sie immer ziemlich sauer und wirft auch schon mal mit Geschirr.) An diesem Mischstatus mag es auch wohl liegen, dass er nicht den typischen Trollgestank verbreitet. Im Gegensatz zu den bekannten Volltrollen duscht er aber auch täglich, oft sogar mehrmals.

Vielleicht denken viele, Trolle wären dumm, aber die hatten es bisher in ihrem Leben noch nie mit Frank zu tun. Frank leitet seinen eigenen Sicherheitsdienst 'Taylor-made Solutions' und beschäftigt vorwiegend Fae, aber auch die eine oder andere Hexe stand schon in seinen Diensten. Viele würden fragen, wieso, aber was macht es für einen Unterschied? Von Fae weiß Frank, wie sie arbeiten, und sie geben seinem Unternehmen den richtign Schliff. Sie verfügen über einige Fähigkeiten mehr als normale Menschen. Immerhin arbeitet er nicht für jeden - er kann sich seine Kunden aussuchen. Diese gehören überwiegend der gehobenen Schicht Londons an. Von Personenschutz über Objektschutz oder ganz spezielle Dienste im Bereich Security, Frank bietet alles an.

Er steht oft in den Diensten von Amalia - manchmal auch in denen von Victor. Beide wissen, daß sie sich auf seine Verschwiegenheit und Professionalität verlassen können. Frank ist ein Troll, das heißt, er kennt die magische Welt und weiß sehr oft, was es zu schützen gilt und wo die Prioritäten liegen. Oft legt der Chef in diesen Fällen sogar selbst Hand an. Immerhin ist auch er daran interessiert, daß diese Dinge nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Es würde sehr viel Aufsehen erregen und das ist laut seiner Erfahrung selten gut. Immerhin interessieren sich die Menschen nicht für ihre Welt, sonst hätten sie diese nicht im letzten Jahrhundert immer mehr vergessen und in die Abteilung für Sagen geschoben. Soll ihm nur recht sein. So kann er weiterhin an der Tower Bridge wohnen - die beste Brücke in ganz London. Auch wenn es offiziell keine Gebühren mehr kostet, hatten das Folly und Mama Themse mit der Stadt London ausgehandelt, daß die Trolle einen Obolus gezahlt bekommen für jeden, der über ihre Brücken will. Aber eine Zollbrücke würde den Verkehr in London nur noch mehr behindern, als es die Mengen an Autos eh schon tun. Immerhin sind ihm und seinen Mitarbeitern so nicht die Hände gebunden und sie können sich ganz auf ihren Job bei 'Taylor-made Solutions' konzentrieren..