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Loreley - Nein, du Arsch, ich habe keinen Fischschwanz! - Druckversion

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Loreley - Nein, du Arsch, ich habe keinen Fischschwanz! - WizCount - 19.10.2020

Loreley » Café-Besitzerin » Amanda Seyfried?
Nein, du Arsch, ich habe keinen Fischschwanz! Und Arielle heiße ich auch nicht. Oh, und mein Dad ist nicht Jason Momoa, aber falls sich mal ein Mann, der so aussieht, um mich bemühen würde, hätte er bestimmt ganz gute Chancen. Hi, I’m Laura. Laura Lay. Kommt dir der Name irgendwie bekannt vor? Ein paar Leute haben Sachen über mich geschrieben. Zum größten Teil erfundenes Zeug, aber das hat für einen solchen Andrang gesorgt, dass ich irgendwann das Land gewechselt habe. Am Rhein auf diesem Felsen wimmelte es ja nur so von Touristen. Ja, was denkst du denn, wie blöd man sich vorkommt, wenn immer neue Rudel von Romantikern sich bei dir versammeln und komische Lieder jaulen? „Ich weeeeiiiiß nicht, was soll es bedeuuuuuteeeen, dass iiiich so trauhaurig biiiin…“ Da kriegst du Plaque. Es fing alles mit diesem Dichter an. Clemens. Er war unsterblich in mich verliebt, dieser schwafelnde Langweiler. Wie oft ich ihm gesagt habe, dass da nichts läuft? Tausendmal. Mindestens. Irgendwann hat er dann kapiert, dass er keine Chance hatte, wer mag schon Weicheier? Da hat er mich dann in seinen Roman eingebaut, und prompt zogen alle möglichen anderen Langweiler nach. Dabei haben sie lauter Lügen über mich erzählt. Ehrlich. Die Sache mit den Schiffern, die ich angeblich ins Verderben gelockt habe? Alles erfunden. Der Felsen war und ist nun mal gefährlich. Strömungen und so. Aber weil es mein Felsen war, musste ich ja wohl schuld sein. Wie gesagt, ich bin dann gegangen. Einige Jährchen habe ich es noch ausgehalten, aber so ab 1850 wurde es wirklich unangenehm, und 1867 bin ich dann weg. Ich kannte ein paar Leute in London, die mal bei mir vorbeigekommen waren, ich dachte, da habe ich mehr Ruhe. Ruhe, naja. Eher nicht. Aber jedenfalls muss ich nicht ständig diese Gesänge ertragen. Gesungen wird immer noch am Rhein, auf meinem Felsen. Die Idioten haben nicht mal gemerkt, dass ich längst weg bin. Und hier haben viele noch nicht bemerkt, dass ich dieselbe bin, die als Loreley so berühmt ist. War. Ist… wie auch immer. Ich bin es jedenfalls.

Und jetzt bin ich also hier. Schon seit einer Weile. Hohe Felsen hat es hier ja nicht so, aber einen Fluss, immerhin. Die Flüsse sind nette Leute, wirklich, auch wenn das Gekabbel zwischen Mama und Papa Themse manchmal anstrengend ist. Aber da halte ich mich raus, ist nicht mein Problem. Ich habe da dieses nette kleine Café am Themseufer, gleich bei der Lambeth Bridge. Beste Lage. Danke, es läuft hervorragend, Touristen mögen sowas. Nur wenn irgendwelche Dichter in meine Nähe kommen, dann tauche ich lieber ab. Glaubt mir, sie sind übel. Dichter, meine ich. Eine Plage. Gefährlich und bösartig. Vielleicht ist schon mal der eine oder andere in der Themse verschwunden. Kann schon sein. Nicht, dass ich etwas damit zu tun hatte, aber irgendwie war dann mal einer weg. Und dann noch einer. Aber wer vermisst schon dieses larmoyante Künstlerpack?

Mit einigen Dingen hatten die Dichter aber recht. Ich bin wunderschön! Ja, ich weiß, man soll sich nicht selber loben, aber das mache ich ja auch gar nicht, ich bestätige nur, was die anderen alle geschrieben haben. Ich kämme mein goldenes Haar im Abendsonnenschein, nur dass ich dabei nicht mehr auf meinem Felsen sitze, sondern auf dem Bootssteg hinter dem Café. Natürlich zieht das die Blicke an, vor allem die der Männer. Ist das meine Schuld? Eben nicht. Ich mache einfach die üblichen Nixensachen, und wenn so ein Blindfisch dann über die eigenen Füße stolpert, was kann ich dafür? Soll ich mir etwa Warzen und einen Buckel wachsen lassen, damit sie nicht mehr gucken? Da sag ich nur: Pfffttt. Hört ihr? Pfffttt. Ihr müsst ja nicht in meine Nähe kommen, wenn ihr euch so wenig im Griff habt. Übrigens trage ich eher kein kühles Geschmeide, das im Abendsonnenschein funkelt, außer wenn ich in die Oper gehe oder auf einen Ball. Aber eben nicht beim Kämmen.

Nein, du Arsch, ich habe keinen Fischschwanz!
Und Arielle heiße ich auch nicht.

Das Kleingedruckte

Die Buchreihe „Die Flüsse von London“ dient uns als grobe Grundlage für unser RPG, wurde aber von einigen aus unserer Sicht unnötigen Einschränkungen befreit und erweitert, um für jeden spielbar zu sein.
Wir haben Figuren aus den Büchern übernommen, die uns gefielen, aber vor allem wollen wir einer bunt gemischten Welt aus Menschen und Nichtmenschen eine Plattform bieten, um hier zusammen eine Geschichte zu schreiben.

Falls noch jemand Spaß an unserer Idee hat, hey, wir haben Platz und viele, viele Muffins.
Kommt einfach her. Avatare und Charaktere können so, wie sie im Gesuch stehen, übernommen werden, aber es ist kein Muß. Avatare können jederzeit geändert werden, und wenn ihr eine eigene Idee für den Charakter habt, freuen wir uns, diese zu hören.
Oder bringt eventuell gleich eine eigene Idee mit und integriert sie in unsere, damit eine große, sehr bunte und magische Geschichte daraus wird.

Wir freuen uns auf euch!
Euer Team vom Magic London