10.03.2024, 22:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.11.2024, 22:31 von Thomas Nightingale.)
Dieser Text ist im Grunde absurd, sinnlos und kann zu nichts führen.
Nehmen wir also Aarthi, eine junge Frau, die allein in einer Wohnung im Stadtteil Rotherhithe lebt. Sie ist wirklich bezaubernd, klug und freundlich, hat einen festen Job in einem Hotel und ist scheinbar ohne nennenswerte schlechte Eigenschaften. Sie singt gerne morgens unter der Dusche und geht, wann immer es ihre Zeit erlaubt, zum Bharatnatyam, einem indischen Tanz.
Noch vor einem Jahr litt sie an Alpträumen, durch die sie ihre Tage stets mehr überstand, als sie wirklich erleben zu können. Sie fürchtete sich seit Jahren vor dem Einschlafen, ebenso wie vor Horrorfilmen, denn davon hatte sie des nachts genug. Schlaf war für sie ein tiefer, dunkler Brunnen, ein Krieg, geführt zwischen ihren Laken, und gleich verdorbener Kost, die sie zu schlucken hatte, obwohl Aarthi wusste, dass nur schmerzende Übelkeit bleiben konnte. Kein Arzt fand die Ursache, keine Behandlung konnte sie davon befreien, die Ursache blieb allen fremd oder ihr unbewusst oder wurde vehement verdrängt. In diesen schweren Jahren füllte sie im Hotel nur eine kaum nennenswerte Rolle aus, denn sie hatte nur wenig an Energie übrig. Doch da war ihr starker Wille und ihr Optimismus sowie ihre Hoffnung. Aarthi fühlte sich gemartert von ihrem Leben, zermürbt von zu wenig Schlaf – sie verschwendete bestimmt keinen einzigen Gedanken an eine Beziehung oder daran: sich zu verlieben. Doch diese schweren Jahre änderten nicht ihre sonnige Persönlichkeit, mit der sie allem begegnete.
Ihr Leben sollte sich jedoch bald ändern, nachdem über ihr in die Penthouse-Wohnung ein neuer Mieter einzog. Alles sollte sich ändern, einfach alles.
Da wären wir also bei Shanrane angekommen, den Aarthi nur unter dem Namen Rian Ó Branáin kennt. Diesem gefräßigen Etwas. Dieser Uralte, der die Wohnung über Aarthi bezog. Natürlich lag es nicht an seinen Kochkünsten, dass es ihr besser ging, auch wenn gefräßig darauf hinweisen könnte. Das wäre ja zu einfach gedacht. Und ihr scheinen auch keine Gliedmaßen zu fehlen, was nun wirklich auch nicht zu Heiterkeit anregt.
Wahrscheinlich sollte ich nun etwas Nettes über ihn schreiben, wenn allein sein Umzug derart zu bewirken weiß … vielleicht. Ende gut, alles gut? Glaubt mir, ich möchte niemanden in Versuchung führen, ihn kennenlernen zu wollen, deswegen zögere ich an dieser Stelle.
Eigentlich konnte sich Aarthi glücklich schätzen, dass er seine Nachbarn nicht beachtete und das hatte einen einfachen Grund: er ist ein Jäger, der nicht im eigenen Nest jagt. Sicherer konnte man vor ihm gar nicht sein.
An dieser Stelle sollte ich erzählen, dass er einer der Sidhe ist, der fähig ist, in Träume einzudringen und auch jede Form davon als Einladung sieht, in einen einzutreten. Für ihn ist es lediglich ein Spiel, das ihm einen Rausch verpasst.
Und, wird man sich nun fragen: wenn er sie nicht beachtet, wie kommt es dann dazu, dass er ihr anscheinend geholfen hat? Hier kommen wir zu seiner anderen Fähigkeit: der Betörung. Ein Blick auf Shanrane und man ist ihm verfallen, ganz und gar – nur wer fähig ist, hinter den Glanz zu sehen, wird die Unbarmherzigkeit sehen, mit der er Menschen hinter sich wie Ascheflocken fallen lässt. Doch jeder ist, zu was die Natur ihn auserkoren hat und er existiert allein durch die Lebenskraft der Sterblichen, bezieht seine Magie ihre Macht allein aus dieser einen Quelle.
Zu Shanranes Ärgernis ist Aarthi immun gegen ihn. Sie sieht seine außergewöhnliche Schönheit, die ihm innewohnende Anmut, doch sein Zauber prallt an ihr ab. Sie vermag sich abzuwenden, sie vergisst ihn nicht, selbst wenn sein Wille es ihr aufzuzwingen versucht, nicht ein einziges Mal taucht er in ihren Träumen auf, wo sie sich nach ihm sehnt. Sein Anblick lässt sie weder dümmlich kichern, noch erregt er sie auf irgendeine Weise, so dass ihr Herz schneller schlägt.
Er weiß, dass sie ihn aufrichtig mag, ihn jeden neuen Tag fragt, wie es ihm geht und ihm noch dazu eine wunderbare Nacht wünscht, während sie nicht wie eine sabbernde Idiotin an seinen Lippen hängen bleibt.
So kam es, dass er fasziniert von diesem Geheimnis bleibt, das er versucht zu ergründen. In tausend Jahren ist ihm keine wie Aarthi begegnet.
Die junge Frau ist seine einzige Freundin.
Der wohl einzige magisch unbegabte Mensch in London, dessen Lebenskraft er unangetastet lässt, dessen Träume Shanrane behütet und dessen Hoffnungen er blühen lässt. Er legt es nicht darauf an, sie zu verführen, selbst wenn er es ab und an austestet. Er frisst ihre Alpträume und schenkt ihr damit den erholsamsten Schlaf, den sie seit Jahren nicht mehr erleben durfte. Aarthi ist beschützt durch einen der mächtigsten Sidhe in London.
Aber sie weiß es nicht.
Sie lebt seit seiner Ankunft auf. Sie hat ihren Job verbessert, ihr Privatleben ist nun ereignisreicher, weil sie nicht immer müde ist – aber sie wird aus den Schatten heraus beobachtet. Aarthis Leben liegt nun offen vor ihr ausgebreitet und ist doch so bedroht.
Nun wird man verstehen, nicht wahr? Man kann nur hoffen, dass der Sidhe des Ganzen nicht überdrüssig wird, ist er so launisch, wie verspielt.
» wird sie ihn in einem ihrer Träume sehen und das Wissen mit in den wachen Tag nehmen? Unvorstellbar … zu was ist sie noch fähig?
» möchte sie aus einem dummen Gedanken heraus doch eine Nacht mit dem liebenswerten Nachbarn verbringen und ihn verführen?
» lässt er sie aus einer boshaften Laune heraus doch wieder einen ihrer Alpträume erleben und beginnt sie öfters zu quälen? Was findet Aarthi heraus?
» bleibt sie unwissend oder taucht sie doch in die magische Welt Londons ein?
I can resist anything
except temptation
except temptation
Das Kleingedruckte Die Buchreihe „Die Flüsse von London“ dient uns als grobe Grundlage für unser RPG, wurde aber von einigen aus unserer Sicht unnötigen Einschränkungen befreit und erweitert, um für jeden spielbar zu sein. Wir haben Figuren aus den Büchern übernommen, die uns gefielen, aber vor allem wollen wir einer bunt gemischten Welt aus Menschen und Nichtmenschen eine Plattform bieten, um hier zusammen eine Geschichte zu schreiben. Falls noch jemand Spaß an unserer Idee hat, hey, wir haben Platz und viele, viele Muffins. Kommt einfach her. Avatare und Charaktere können so, wie sie im Gesuch stehen, übernommen werden, aber es ist kein Muß. Avatare können jederzeit geändert werden, und wenn ihr eine eigene Idee für den Charakter habt, freuen wir uns, diese zu hören. Oder bringt eventuell gleich eine eigene Idee mit und integriert sie in unsere, damit eine große, sehr bunte und magische Geschichte daraus wird. Wir freuen uns auf euch! Euer Team vom Magic London